Behindert – bin ich das? – Außensicht und Innensicht

Die Außensicht: Wie sehen mich die Anderen?

Meine Mitmenschen können meine Teilleistungsschwächen meistens nicht sehen. Deshalb verstehen sie oft nicht, dass manche Dinge des alltäglichen Lebens mir nicht so gut gelingen wie sie anderen Menschen gelingen. Ein Stück weit gilt: „Ich bin (für andere unsichtbar) behindert.“ Das kann zu abwertenden Bemerkungen und zu ausgrenzendem Verhalten durch andere führen. Ein Stück weit gilt dann: „Ich werde (von anderen sichtbar) behindert.“

Die Innensicht: Wie sehe ich mich selbst – als Betroffener oder als Eltern?

Was oft vergessen wird: Ich selber weiß viel mehr über mich selbst als die anderen Menschen jemals von außen sehen können. Auch ich nehme wahr, was ich kann und was ich nicht kann, und ich vergleiche mich mit den anderen. Ich sehe mich von innen: 
Ich weiß am besten, was ich denke und was ich dabei fühle und wie es mir geht.

Wenn meine Innensicht sich auf das konzentriert, was ich nicht gut hinkriege, dann wird das meinen Selbstwert schwächen, mich traurig machen oder sogar krank. Und es kann leicht dazu führen, dass ich mich selbst ausgrenze und zurückziehe.

Ich will aktiv sein und Auswege aus diesem Dilemma finden! Die Auswege liegen in der Teilhabe:

  • Mit wem kann ich mal reden? 
    Wie kann ich Andere teilhaben lassen an meinen Gedanken und Gefühlen, 
    damit sie mich besser verstehen?
  • Wer und was kann mir helfen?
    Welche Personen und welche Gesetze erleichtern es mir, an ganz vielen Lebensbereichen teilzuhaben, in denen meine Schwächen ausgeglichen oder einfach ausgehalten werden können?
  • Was kann ich einfach machen?
    Wie kann ich mit meinen Mitmenschen in möglichst vielen Lebensbereichen teilhaben, in denen meine Schwächen eigentlich keine Rolle spielen?

Die diesjährige Bundesfachtagung beschäftigt sich in Vorträgen und Arbeitskreisen mit der Innensicht der Betroffenen und mit konkreten Ideen zur Teilhabe in vielfältigen Situationen unseres Zusammenlebens.

Herzlich eingeladen sind alle am Thema Interessierten, ihre Familien, Fachkräfte, Mitarbeiter von unterstützenden Institutionen und alle Menschen, die den Betroffenen helfend zur Seite stehen wollen.

Karl GajewskiVorsitzender Bundesvereinigung SeHT e.V.Prof. Dr. Ralph BergoldDirektor des KSI
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